Nach einem erfolgreichen Jahr 2022 ist die Anzahl der Personen, die Sprachreisen machen, im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau deutlich gesunken. Laut einer Umfrage des Verbands der Sprachreiseveranstalter FDSV beträgt der Rückgang knapp 23 Prozent. Die Umfrage wurde von der Hochschule Heilbronn durchgeführt und 17 Sprachreiseveranstalter haben daran teilgenommen. Trotz des Rückgangs der Teilnehmerzahlen sind die Umsätze pro Mitarbeiter um knapp 24 Prozent gestiegen, was auf Einsparungen bei den Personalkosten zurückzuführen ist.
Verbandsauswirkung: Fehlendes Mitglied beeinflusst Teilnehmerzusammensetzung
Im Betrachtungsjahr hat sich die Teilnehmerstruktur von Sprachreisen merklich verändert. Während 71 Prozent der Teilnehmer erwachsen waren, machten Schüler und Jugendliche nur einen Anteil von 29 Prozent aus. Dies stellt im Vergleich zu den Vorjahren eine bemerkenswerte Veränderung dar, bei der das Verhältnis ausgewogener war oder der Anteil der Jugendlichen höher lag. Ein spezialisiertes Verbandsmitglied, das sich auf Kinder- und Jugendreisen konzentriert, fehlte bei der Umfrage, was möglicherweise zu dieser Verschiebung geführt hat.
Spanisch etabliert sich als zweitwichtigste Zielsprache bei Erwachsenen
Englisch bleibt weiterhin die meistgewählte Zielsprache für Sprachreisen, mit einem Anteil von 71 Prozent aller gebuchten Reisen. Bei Erwachsenen machen Englisch-Sprachreisen 44 Prozent aus, während der Anteil bei Jugendlichen bei 91 Prozent liegt. Spanisch hat sich im Erwachsenenbereich mit 26 Prozent als zweitwichtigste Zielsprache etabliert, gefolgt von Französisch mit 16 Prozent und Italienisch mit neun Prozent. Für Schülerinnen und Schüler ist Französisch nach Englisch die zweitwichtigste Sprache, gefolgt von Spanisch.
Großbritannien bleibt das beliebteste Ziel für Sprachreisende, die ihr Englisch verbessern möchten. Malta hingegen hat einen Rückgang von neun Prozentpunkten verzeichnet, möglicherweise aufgrund von Einschränkungen bei Flugoptionen und gestiegenen Flugpreisen.
Gute Umsätze: Sprachreisen auch in 2024 gefragt
Im Jahr 2024 erwartet der FDSV positive Umsätze und stabile Buchungszahlen für Sprachreisen von Schülern und Erwachsenen. Die Nachfrage nach Sprachreisen bleibt weiterhin hoch, insbesondere bei Schülern und Schulabgängern. Es besteht weiterhin ein großer Bedarf an Weiterbildungsangeboten im Bereich Sprache.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Sprachreisebranche trotz der aktuellen Herausforderungen positiv aufgestellt ist. Trotz sinkender Teilnehmerzahlen verzeichnen die Unternehmen steigende Umsätze und eine weiterhin hohe Nachfrage nach Sprachreisen.