Deutsche Verkehrspolitik vernachlässigt Schiene: Beispiel Österreich als Vorbild

0

Schienen- und Güterverkehrsverbände haben in einem gemeinsamen Pressetermin den Wunsch der FDP kritisiert, den Neubau von Autobahnen zu beschleunigen und den Ausbau der Schiene zu vernachlässigen. Sie setzen sich stattdessen für eine Stärkung des Schienengüterverkehrs und einen beschleunigten Ausbau der Schieneninfrastruktur ein, um den Güterverkehr effizienter, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten.

Potenzial nutzen: Schienengüterverkehr stärken und Ausbau beschleunigen

Die Schienenverbände betonen die Dringlichkeit, den Schienengüterverkehr zu stärken und den Ausbau der Schiene zu beschleunigen. Dirk Flege von der Allianz pro Schiene stellt klar, dass bei der Schiene alle Register gezogen werden müssen, während die Straße lediglich saniert werden sollte. Er wirft dem Bundesverkehrsminister vor, den Schienengüterverkehr herunterzuspielen, um den Neubau von Straßen voranzutreiben.

Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands DIE GÜTERBAHNEN, drängt die Politik dazu, den Schienenausbau voranzutreiben und die Diskussion um den Neubau von Autobahnen losgelöst davon zu führen. Er betont, dass der Koalitionsvertrag und die Ergebnisse der Beschleunigungskommission Schiene bereits viele Vorschläge für den Ausbau der Schiene enthalten, die bisher vom Bundesverkehrsminister nicht umgesetzt wurden.

Die Schienenverbände haben während der Corona- und Energiekrise beeindruckende Erfolge im Schienengüterverkehr erzielt. Trotz schwieriger Bedingungen konnten die Güterbahnen ihre Leistung steigern und einen größeren Anteil am Güterverkehr erlangen. Diese positiven Ergebnisse verdeutlichen das enorme Potenzial für weiteres Wachstum und eine verstärkte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müssen die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen entsprechend verbessert werden.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), betont, dass es dringend notwendig ist, den Kapazitätsvorsprung der Straße durch einen schnellen Ausbau der Schiene aufzuholen. Er fordert, dass sämtliche Ressourcen in Planung, Genehmigung und Verkehrswegebau vorrangig für den Ausbau der Schiene eingesetzt werden sollten.

Prof. Dr. Matthias Gather von der FH Erfurt kritisiert die deutsche Verkehrspolitik, da sie den Straßengüterverkehr vernachlässigt und keine Anreize für eine Verlagerung auf die Schiene schafft. Als positives Beispiel nennt er Österreich, wo eine aktive Verkehrspolitik zu einem Schienenverkehrsanteil von über 30 Prozent am Transportmarkt geführt hat. Deutschland sollte solche Erfolge nutzen und Maßnahmen ergreifen, um die Schiene zu stärken und den Straßengüterverkehr zu entlasten.

Malte Lawrenz, Vorsitzender des Güterwagenhalterverbands VPI, legt großen Wert auf eine verlässliche Politik im Bereich des Schienengüterverkehrs. Er kritisiert die Äußerungen des Bundesverkehrsministers zur Leistungsfähigkeit der Schiene und fordert eine gezielte Modernisierung. Durch diese Modernisierung könnten die bisher ungenutzten Leistungsreserven des Schienengüterverkehrs optimal ausgeschöpft werden.

Die Schienenverbände bekräftigen die Forderung nach einem beschleunigten Ausbau der Schiene und einem klaren Fokus darauf. Sie sehen die Fixierung des Bundesverkehrsministers auf den Neubau von Autobahnen als Hindernis für den Ausbau der Schiene.

Die Schienenverbände legen dar, dass der Ausbau der Schiene zahlreiche Vorteile bietet. Durch eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene können die Straßen entlastet und der Klimaschutz vorangebracht werden. Zudem weist die Schiene eine hohe Leistungsfähigkeit auf und hat noch ungenutzte Potenziale, die durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen erschlossen werden können. Es ist daher von großer Bedeutung, den Ausbau der Schiene voranzutreiben und den Schienengüterverkehr zu stärken.

Lassen Sie eine Antwort hier